![]() Februar 2018 startet 'Alles Geld der Welt', der neue Film von Meisterregisseur Ridley Scott, in den deutschen Kinos. Der packende Thriller erzählt die wahre. Bewertung: 4 / 5 Es wäre schade, würde in Zukunft stets als erstes den Gedanken hervorrufen, dass dies einer der Filme war, die ein heftiges Gezerre hinter den Kulissen erlebt haben. Das würde sowohl Regisseur Vision als auch dem durchweg wundervollen Cast nicht gerecht werden. Zwar muss sich der Film den Vorwurf gefallen lassen, die Geschichte, vor allem Fakten im letzten Geschehen, als äußerst frei zu interpretieren, das schmälert jedoch nicht die stimmige Inszenierung, allen voran mit einem grandiosen Christopher Plummer und einer starken Michelle Williams. Alles Geld der Welt Kritik Rom, Sommer 1973. Der junge John Paul Getty III (Charlie Plummer) wird von italienischen Gangstern entführt, die von seiner steinreichen Familie 17 Mio. Dollar erpressen wollen. Doch seine Mutter Abigail ( ) trägt nur den klangvollen Namen und könnte das Geld selbst nie aufbringen. Dies könnte ohne Probleme Jean Paul Getty (, nicht verwandt mit Charlie) bereitstellen, doch der argumentiert: 'Ich habe 14 Enkel und wenn ich nur einen Penny Lösegeld bezahle, habe ich 14 gekidnappte Enkel.' ![]() ![]() So entspinnt sich ein mehrmonatiges Drama um das Leben des Jungen, das erst nach zähem Hin und Her und einem grausamen Übergriff auf John Paul Getty III endet. Ein Name, ein Klang. Kunstliebhaber denken an das Getty Museum, Fotoaffine an Getty Images. ![]() Kapital, Öl, Macht - und war da nicht fast neulich ein kurzweiliger Gossip zwischen Balthazar und Sienna Miller? Doch der Getty-Clan wurde von einem dramatischen und schicksalhaften Entführungsfall um John Paul Getty III im Jahr 1973 überschattet, der zum Thema von gemacht wurde, aber nicht Kern der Geschichte ist. Diese fasziniert vor allem mit ihrem Blick auf Gier, Geiz, Korrumpierbarkeit und gnadenlosen Egoismus, geboren aus unfassbarem Machtbestreben., der im Zuge der Anschuldigen gegen dessen Rolle als Magnat Jean Paul Getty übernahm, zeigt einmal mehr, was für ein begnadeter Schauspieler er ist, der wie die perfekte Besetzung scheint. In so vielen Rollen überzeugte der kanadische Mime und so wie er einst selbst Die Dornenvögel als weitsichtiger und weiser Erzbischof adelte, so stehen seine kaltherzigen, aber unverblümten Aussagen in Alles Geld der Welt dazu in starkem, aber beeindruckendem Gegensatz. Nachdem bekannt wurde,, gelang es Plummer, die Rolle des Patriarchen in kürzester Zeit mit einer arrogant-würdevollen Grandesse zu verkörpern, dass allein seine Szenen den Film zu einem Ereignis machen. ![]() Anders als im Falle von Spacey, der per Maske um ein Haar in den echten Getty verwandelt wurde, reichte offenbar die Zeit nicht aus, auch Plummer dieser Prozedur zu unterziehen. Das tut dem Ergebnis keinen Abbruch, aber amüsant ist es doch, den mit, noch mit Spacey, zu vergleichen. Neben Plummer legt besonders eine bemerkenswerte Darbietung an den Tag. Von ihr ist man starke Frauenrollen gewohnt, die hier aber einmal mehr an ihre Grenzen als Filmmutter geht und einer Situation ausgeliefert ist, die an Groteske und Dramatik fast nicht zu überbieten ist. Ein Mann, dem ein Lösegeld von 17 Mio. Der Wöchentliche Beziehungscheck Wie Schaffen Das Die Anderen?Nicht mal ein aufgeregtes Hüsteln entlocken dürfte, weigert sich, seinen Enkel zu retten. Das obige, von John Paul Getty stammende Zitat mag nicht ganz von der Hand zu weisen zu sein, im Auge der Beteiligten - seiner Familie - dürfte Hohn aber noch ein viel zu schwaches Wort sein. Und so geht es einem häufiger während des Films, bei dem ungläubiges Beobachten der Situation nicht nur einmal in einem zynisch-ungläubigen Lachen endet und der Erkenntnis, dass weniger Geld manchmal mehr ist. Die Inszenierung katapultiert den Zuschauer direkt in die 70er und so wie auf der einen Seite das Drama aus Sicht der Gettys betrachtet wird, so erleben wir auf der anderen Seite den Entführungsfall hautnah mit im italienischen Nirgendwo. Der junge Getty wirkt zwar nicht übersympathisch, aber das wäre auch zu viel verlangt von einem Teenager, der sich seiner Herkunft sehr wohl bewusst ist und - wäre es anders gekommen - damit auch ein Leben lang kokettiert hätte.
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May 2019
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